Dienstag, 9. März 2010

My first barrel - YEAHHHHAAAA


Am Samstag dem 27ten Februar war es soweit: das erste Mal in meinem Leben hatte ich das Glueck eine Welle zu surfen, welche mich in Ihren Tunnel eintauchen lies und ich auch wieder raufahren konnte! Dieser Moment war ca. 2 Sekunden lang und eines der absoluten Hightlights, so far. Schlussendlich ist die Essenz des Surfens, diesen Moment zu erleben und jeder Surfer hat dieses Ziel und einmal erlebt, bleibt das Verlangen nach mehr. Fuer mich war die ganze Sache total ueberraschend und deshalb umso beeindruckender. Wie fast jeden morgen hiess es um 5 Uhr austehen, Bett machen, schnell was essen und ab zum vineyard fahren. Dort schnell die Trauben pfluecken und dann war schon wieder gegen 9.30 Uhr Feierabend. An diesem Tag durften Nick und Sam noch in einem anderen vineyard fuer Stundenlohn arbeiten, worauf ich anfangs neidisch war. Das sollte ich aber aendern. Also sind Sophi und ich zu SurfersPoint (Margaret Rivers Mainbreak) gefahren. Es war immer noch ordentlich Swell vom Vortag vorhanden, um die 6 foot (2 Meter) und manche Sets sogar groesser. Ausserdem bliess ein leichter offshore Wind, also perfekte Bedingungen. Da SurfersPoint schon recht crowded war und der Break nebenan, SouthSides (auch Suicides genannt) besser aussah, gings ruck zuck ins Wasser. Das Erste was ich sah, war ein Surfer welcher direkt vor mir gebarrelt wurde. Nach ein paar Minuten im Lineup war klar, hier geht heute einiges. Jedoch war die Stimmung sehr sehr angespannt und jeder wollte die beste Welle haben. Los gings fuer mich mit einigen Problemen. Gleich zu Anfang sass ich zu weit inside (da wo die meisten Wellen anfangen zu brechen - die grossen jedoch durchrollen) und bekamm auch erstmal ein ordentliches Set (3-5 Wellen) auf die Muetze. Soll heissen viel Paddeln, Luft anhalten und versuchen unter den Wellen durch zu tauchen. An einem Punkt waren die Wellen so powerfull das es mich ans Riff gespuellt hat und ich ganz schoen weit zurueck paddeln musste. Aber kein Problem, ich bin ja fit und das alles traegt dazu bei. Zurueck im Lineup habe ich ein paar kleinere Wellen abbekommen und auch einige groessere. Bei einer der groessten habe ich jedoch einen Fehler begangen und die „Vorfahrt“ nicht beachtet, man nennt das „drop in“. Regel: Der Surfer der naeher an der Stelle sitzt, an welcher die Welle bricht, hat Vorfahrt. Nun passiert es eben ab und zu mal das man nicht ueber seine Schulter schaut und somit in den anderen reindroppet-wie geschehen. Jedoch waren wir sogar zu dritt auf dieser bestimmt 3 Meter Welle und ich in der Mitte. Der Typ hinter mir hat jedoch absolut keinen Laut von sich gegeben, sodass ich ihn erst zu spaet bemerkte. Was macht dieses A-Loch, kommt supernah an mich heran und schubt mich vom Board! Ich dachte ich spinne, jedoch habe ich das nicht zu ersten mal gesehen, aber zu ertsen Mal erlebt. Nichts desto trotz ist alles easy verlaufen, ich hab ihn kurz beschimpft und weiter gings. Am Ende war’s mein Fehler aber Teilschuld aufgrund Null Kommunikation geht an Ihn, anyway. An solchen Tagen ist dieser Spot halt sehr ueberlaufen und die meisten Typen sind cool, aber andere eben zu competitive und assi. Am Ende wollen doch alle nur Spass haben...Egal, es sollte ja noch mein grosser Tag werden. Etwas gedaempft und weit vorsichtiger ging’s dann weiter. Der Swell ist leicht gedroppt und die Wellen haben eine bessere Form bekommen. Nachdem ich wieder mehere Typen in der Tube verschwinden sehen habe, dachte ich mir: „Dass muss doch moeglich sein!“, obwohl ich nicht wirklich dran geglaubt habe, es selber zu schaffen. Dann war es soweit. Eine rechtsbrechende Welle naeherte sich, ich am meisten inside (also Vorfahrt), meine TakeOffPosition fast zu weit links. Ich paddele so schnell es geht, spring auf mein Board und sehe wie die Welle vor mir droht zu brechen, ich ducke mich und versuche mit Vollgas am Welleninneren entlang zu fahren, ich schaffe es, die Welle bricht und tunnelt mich! Endorfine durchstroemen mich und ich hoffe das ich aus dem Tunnel rauskomme und somit meine erste Tube?Barrel erlebe. Ich gewinne an Speed und die Welle bricht nicht auf mir und ich schaffe es!!! Aus dem Tunnel richte ich mich auf und jubbel wie ein Bloeder, ein paar Maedles sitzen optimal und haben alles hautnah miterlebt und jubbeln mir zu!!! Ein Moment des reinen Gluecks durchstroemt mich!!! Ich paddel zwar zurueck ins LineUp habe jedoch keine Ambitionen weiter, also nehme ich die naechste Welle zurueck an den Strand, schenke mir um 12:00 Uhr mittags ein Glas Wein ein und rufe sofort Trishi an um Ihr von meinem wahrgewordenem Traum zu berichten. Als Sam und Nick ankommen, strahle ich heller als die Sonne und die Zwei freuen sich mit mir und wuenschen sich dabei gewesen zu sein. Am Abend gehen wir noch zu Freunden von Sam und haben gemeinsam ein BBQ, ich goenne mir an diesem Tag noch teures australisches Bier und schlafe sellenruhig ein!
Kurze Anmerkung fuer meine Ma: mach dir bitte keine Sorgen! Es klingt alles viel gefaehrlicher als es ist und ich bin mir sicher, dass die Autofahrt auf Arbeit jeden Tag ein groesseres Risiko darstellt. Ich bin auch nie allein unterwegs, habe mittlerweile ein gutes Stueck Erfahrung in diesen Gewaessern und bin fit wie ein Trunschuh.Alex beim BoardRepair. Bin mittlerweile recht gut mit Harz, Fiberglas und Sandpapier!

Fishermans friend – fish’s nightmare


Ich hab’s ja schon mehrfach erwaehnt und deshalb hier mal ein kurzer Post dazu. Mein neuestes Hobby ist das Fischen. Jedoch nicht mit Angel sondern das aktive Jagen mit dem Sperr. Nun koennte ich mich zwar fast schon seit 3 Monaten als Vegetarier bezeichnen, da ich so gut wie kein Fleisch esse, ok bis auf 3 Salamis in den 3 Monaten, aber Fisch bleibt vorerst auf der Speisekarte. Vor allem wenn er selbst erlegt wurde, ich denke das ist moralisch und oekologisch vertretbar. Also habe ich mir einen Handsperr zugelegt. Dieses Teil ist ein 2 Meter langer Metallstab, an dessen Ende 5 Spitzen mit Widerhacken angebracht sind. Am anderen Ende ist eine Gummischlaufe, welche man spannt und welche beim loslassen den Sperr in die gezielte Richtung schiessen laesst - easy. Nun habe ich bis vor kurzen noch nie in meinem Leben ein Tier erlegt und bei dem Gedanken daran war mir doch sehr sehr mulmig. Da ich jedoch bei meinen Kollegen aus Yallingup, des oefteren schon diese Prozedur der Fischtoetung und Filettierung erleben durfte, war ich darauf gefasst und mit meinem scharfen Messer bin ich mittlerweile ein ganz passabler Filletierer (gibt’s das?) geworden.. Jedoch heisst es „Erst die Arbeit dann das Vergnuegen!“. Schon alleine das Schnorscheln in WA ist ja aufregend. Man sieht jede Menge Fische wie Rochen, Delfine, bunte Schwaerme (noch nicht so bunt wie in den Tropen, aber bunt), Kugelfische und und und. Bei alle dem bleibt jedoch immer eine Sorge: Haie. Ich habe noch keinen gesehen und bin auch nicht scharf drauf (ja Herr Beckert, ein Laschi waere angebracht ;-). Irgendwie bleibt halt immer dieses ungute Gefuehl und deshalb gehe ich immer nur nah an der Kueste auf Jagd und sobald ich einen Fisch erlegt habe, sehe ich zu dass ich Land gewinne! Meine aktuelle Erfolgsquote liegt bei ueber 75%! Soll heissen in 3 von 4 Tauchgaengen komme ich mit Dinner zurueck! Das ist echt Klasse und macht tierisch Spass. Besonders wenn’s flat ist (also keine Wellen) muessen die Fische um Ihr Leben fuerchten.
In diesem Sinne Guten Appetit!

Alex the vineyard worker – part 2


Diese Topic sollte dem Einem oder Anderem doch bekannt vorkommen. Denn so in etwa hiess es bereits vor einem Jahr aus Neuseeland. Ja und auch in OZ bin ich wieder ins Weinbusiness eingestiegen, diesmal jedoch anders. War es in Neuseeland ein bio-dynamic vineyard, mit kleinem Team und fast 40 Stunden Woche, so bin ich jetzt bei einer vineyard-management Firma angestellt. In Klartext ist das einfach nur ein Subunternehmer der mehrere vineyards mit Hilfskraeften und diversen Dienstleistungen versorgt. Also arbeite ich auf vielen verschiedenen vineyards und 40 Stunden hab ich in noch keiner Woche geschafft. Dafuer ist der Name der Firma „down to earth“ - Programm. Es ist super casual, also relaxed und keiner macht sich tot, irgendwie besser als fuer den Besitzer des vineyards zu arbeiten. Von den Einheimischen schafft es keiner einen satz ohne das F-Wort zu formulieren, funny.Da meine englischen Dudes und ich bereits vor der Picking Saison (Ernte) mit arbeiten begonnen haben, gehoeren wir fast zum Stammpersonal. Das macht sich besonders jetzt gut, da wir zum Pfluecken meist nur 3-4 Stunden am morgen arbeiten und wenn’s dann noch was anderes zu tun gibt, werden wir zuerst gefragt und koennen so ein paar mehr Dollars verdienen. Da ich erstaunlicherweise recht schnell mit meiner Gartenschere bin verdiene ich in den paar Stunden ganz gutes Geld. Spitzen waren $90 fuer 3,5 Stunden, dass ist besser als Stundenlohn. Ansonsten ist diese Arbeit am Ende – das Ende jeder Karriere. Unsere Supervisor sind zwar nette Typen aber wie man so einen Job schon ueber 10 Jahre machen kann, ist fuer mich schwer vorstellbar. Irgendjemand muss es halt machen, oder?! Was gibt’s noch so darueber zu berichten? Komisch ist, dass jeden Tag neue Leute aufkreuzen und wir mit knapp 70 Mann/Frau doch eine recht grosse Truppe sind. Heute hat dies dazu gefuehrt, dass wir nach 1,5 Stunden wieder „heim“ durfeten. Na ja wir gehen dann meistens an den Strand zum surfen oder Sperrfischen, aber 1,5 Stunden ist schon wenig... Schlussendlich ist’s aber doch cool und ich kann sogar etwas sparen, sodass sich die Sache lohnt. Also dann, take it easy und probiert doch mal einen australischen Wein aus Margaret River. Die Weissen sind wohl recht Spitze.
Cheers