Donnerstag, 25. Februar 2010

whoop whoooop...yep, ich lebe noch

whoop whoooop...yep, ich lebe noch und mir koennte es kaum besser gehen!
Am besten fange ich damit an, womit ich mir hier mein Lebensunterhalt verdiene. Ich hatte das Glueck in einem "dog day care center" arbeit zu finden. Was ich da mache? 30-40 Hunde, die alle frei im backyard rumlaufen, ruhig halten. Klappt auch meistens und ich liebe diesen Job! Leider kann ich vorerst nur einen Tag in der Woche dort arbeiten aber das aendert sich ab maerz dann sind es naemlich schon 2 Tage. Vielleicht sind es dann ja im April sogar 3 Tage ;)
Neben her versuche ich mir noch meinen eigenen dogwalking-service aufzubauen. 2 Kunden habe ich schon. Brauch ich nur noch 23. Und um von A nach B zu komm habe ich mir kurzerhand meinen eigenen Van gekauft. Danke lieber Alex fuer die Finanzspritze!! Es handelt sich um das alte Pet-Taxi von meiner Arbeit, war guenstig und somit habe ich gar nicht lange darueber nachgedacht sondern gleich zugeschlagen.Tja, und dann war das Glueck wieder auf meiner Seite und hat mir den weekendhostelmanager beschert. Somit gebe ich kein cent fuer die Unterkunft aus. Und eigentlich arbeite ich auch noch als Putze fuer die Reichen und Schoenen. D.h. ich bin in die suburbs mit den fancy haeusern gefahren und hab dort dann alles blitzeblank geputzt. Aber da hat sich in den letzten Wochen nichts mehr getan. Bin ich aber auch nicht so traurig drueber. Klingt vielleicht nach viel Arbeit, ist es aber nicht. Bleibt noch genuegend Zeit fuer den beach. Und geld sparen fuer die weiterreise kann ich nicht wirklich.
Ja, und meine Wohnsituation koennte auch nicht besser sein. Ich muss zum Glueck nicht im Dorm uebernachten sondern habe den Vorteil von einem eigenen Zimmer was ich mir mit meiner liebgewonnen franz. Freundin Estelle teile.
Ueberhaupt sind die Franzosen hier in diesem Hostel an der Ueberzahl und somit habe ich so ganz nebenbei angefangen franz. zu lernen. @ Becki und Anki: wenn das so weitergeht spreche ich die Sprache in einem Jahr fluent ;)
So wie es aussieht werde ich wohl die kommenden Monate hier in Perth bleiben. Ich kann mir gerade nicht vorstellen wieder im Auto auf Parkplaetzen zu wohnen. Was ich brauche ist ne feste bleibe, ne sinnvolle Aufgabe und Freunde um mich rum. Und genau das habe ich hier gefunden. Hinzu kommt noch, dass ich mir hier keine Sorgen um meine Wohlfuehltemperatur machen muss. Die Sonne scheint hier einfach jeden Tag. Mir gefaellt das easygoing-outdoor leben hier!Und dann noch was ganz tolles. So wie es aussieht, werde ich fuer 2 Wochen im Mai nach Deutschland kommen. Anlass ist die Hochzeit von meinem Bruder. Und meine Freundin Anja hat es moeglich gemacht. Sie hat einfach angefangen Geld fuer den Flug zu sammeln um bei diesem Ereigniss dabei zu sein. Crazy! Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie sehr mich das beruehrt hat. Ich freu mich schon wie die Sau euch alle wieder zu sehen!!!!
Danke liebe Anja fuer deine Freundschaft und danke an die Spender!!!!
So, damit ist das wichtigste erzaehlt...und ich hoffe, dass ich weiter so vom Glueck gekuesst werde und der Alex auch! in peace. love and harmony

Mittwoch, 3. Februar 2010

Gypsy lifestyle


Wie ihr ja alle wisst bin ich zur Zeit alleine in SouthWestAustralia unterwegs. Was Ihr auch schon wisst ist, dass ich recht viel surfe und wandern war. Nun gibt es da aber noch ca. 20 Stunden mehr je Tag und was ich da mache und wie das hier so laeuft, davon will ich doch mal berichten.
Wie in NZ bin ich ja in einem Van unterwegs, komplett ausgestattet mit dem meisten Krempel den man so braucht. Was fehlt sind jedoch recht notwendige Dinge: Toilette, Dusche und Strom. Also war mein erster Halt ein Parkplatz mit Blick auf’s Meer, welcher mit all diesen netten Dingen ausgestattet war. Als ich hier in Yallingup aufgeschlagen bin, erschien es mir so als ob ich keinen Campingplatz noetig haette, da alles vorhanden war. In den ersten Tagen habe ich dann auch Roman kennen gelernt und hinzu kamen Sam, Nick und Sophi, Nick und Ildy, Mike und Joey – alles englische Kollegen. Nach einer Woche war unsere GypsyKomune also auf 9 Mann/Frau angewachsen. Absoluter Gypsykoenig ist definitiv Sam. Er ist seit 3 Monaten mit Mike und Joey mit seinem sehr kleinen Mitsubishi Van unterwegs. Da er und Mike zwei total vernarrte Brettsportler sind, sind es nicht nur 3 Leute die in diesem Van hausen sondern noch 8 Surfbretter (inkl. 2 Longboards), 2 Kites, 1 Skate-Longboard, 2 Zelte und natuerlich alles andere wie Kochgeschirr, Matratze, Decken, die Klamotten und und und!!!! Echt krass!
Sam's Boards (ausser das Rote, das gehoert Roman)Sam's Van (da ist Alles drin)
Da FreedomCamping hier im Shire von Busselton nicht erwuenscht ist, haben wir schon mehrfach Bekanntschaft mit dem Ranger gemacht. Vorher muss ich vielleicht noch gestehen, dass ich schon ueber einen Campingplatz nachgedacht habe (da wir direkt davor rumhaengen), als dieser aber um die $40 pro Nacht kosten sollte, fiel die Entscheidung leicht. OK, der Ranger also, er kommt meist so gegen 7 Uhr nach Yallingup und spricht Verwarnungen an Leute wie uns aus. Er gibt uns dann immer einen Flyer, auf welchem die legalen und meist vom Shire selbst betriebenen Campingplaetze aufgelistet sind. Ausserdem ist erwaehnt, dass eine Strafe von $100 droht. So da nun allerdings Surfer von Natur aus extreme Fruehaufsteher sind, schlafen wir um 7 eh nicht mehr und somit kann er uns eigentlich nicht abkassieren, da wie entweder im Wasser sind oder behaupten koennen woanders geschlafen zu haben. Nicht auf frischer Tat ertatappt, hehe! Das ganze ist also ein recht anstrengendes Katz und Maus Spiel. So gesehen waere die Strafe gar nicht mehr so schlimm, wenn man bedenkt das wir bereits die 4te Woche hier sind. Ich muss noch dazu sagen, das wir uns sehr benehmen , alles ordentlich hinterlassen und zum Schlafen immer auf einen abgelegeneren Parkplatz fahren. Alles in Allem geht’s aber schon auf’n Sack! Cool ist, dass die Locals hier mit uns kein Problem haben, im Gegenteil einige „hassen“ den Ranger und einer ist da richtig krass. Der Besitzer des lokalen Postshops wartet schon immer auf den Ranger um sich ein schoenes australisches Wortgefecht mit ihm zu liefern, wenn dieser wieder FreedomCamper ermahnt. Er hat uns sogar angeboten entweder direkt hinter seinem Postshop zu schlafen oder als Zeuge immer fuer uns auszusagen falls der Ranger wissen will wo wir denn schlafen. Coole Sache. Ich hatte mich eh schon gewundert, dass es hier so streng zu gehen soll. Wenn man bedenkt das diese Community aus Surfern, Kuenstlern, Hippies und Weinbauern besteht und insbesondere die Surfer einen aehnlichen Lifestyle fuehren, dann waere dies schon eine Art Doppelmoral. Ich meine auf dem YallingupSurffilmFestival war eine Ausstellung welche die Anfaenge des Surfens in der Region zeigte. Und diese Typen haben grundsaetzlich nix anderes gemacht als wir hier. Genug davon, bis jetzt habe ich jedenfalls keinen Dollar fuer Accomodation ausgeben muessen.
Wenn wir dann mal nicht am Surfen sind, ist meist Langeweile angesagt. Obwohl mit Bob und Mike immer was los ist. Mike hat sich einen Sperr gekauft und geht fleissig Sperrfischen. Auch Roman ist infiziert und ich wird mir wohl auch ‚nen Sperr und Schnorchelstuff zulegen. Die Jungs haben schon echt klasse Fische rausgeholt und so kann man sich sehr guenstig selbst versogen. Ansonsten waren wir letztens auch Sandboarden auf ‚ner recht steilen Duene. Gar nicht so einfach wie man denkt! Runter fahren ist easy aber lenken nicht. Da in Bob’s und Kikes’ Kollektion jedoch ein Sandbard fehlt, muss immer das Kiteboard ran. Vielleicht liegt’s daran, dass es mit dem Carven nicht so klappt.Auch wenn das alles lustig klingt, so hat dieser Gypsylifestyle auch enorme Nachteile. Letzten Dienstag sind Roman, Mike und Joey abgereist. Roman ist in Perth und muss sein Auto verkaufen und Mike und Joey sind nach KiwiLand! Nick und Ildy werden wir wohl auch nur noch ab und zu sehne, da sie sich ein Zimmer gemietet haben.also warens nur noch 4.good bye beer in Dunsborough
Dann wenn es keinen Surf gibt sind die meisten hier recht deprimiert und haengen nur rum. Auch zwischen den Sessions, ich habe manchmal 3 am Tag, ist nicht viel los. Ich selber bin schon Lange wieder an einem Punkt, wo ich sehr gerne wieder arbeiten wuerde. Habe ja auch theoretisch einen Job, aber bis auf den einen Tag, gab’s bis jetzt nichts mehr zu tun. Die Ernte beginnt naechte Woche und da wird wohl endlich wieder Geld reinkommen und vor allem Abwechslung. Da ich allerdings diese Arbeit nicht unbegingt machen will, habe ich mich auch schon andersweitig umgeschaut und mich als Kellner und KitchenHand beworben. Ich werd auf jeden Fall dran bleiben und bin mir sicher auch was bekommen zu koennen. Ansonsten ist da natuerlich noch ein negatives Gefuehl und das ist die Sehnsucht nach meiner Trishi. Aber alles wird gut und nach jedem Tief kommt bekanntlich ein Hoch! Also, ich wird wohl kein Gypsy 4 ever werden...schade eigentlich

Dienstag, 2. Februar 2010

Surf's up - Nose ab


Wie unten bereits geschrieben war die Swellforecast fuers WE sehr vielversprechend. Und das Meer hielt was es versprach! Es gab um die 3-4 m Wellen und ich war an einem neuen Spot surfen. Wiedermal eine echte Herausforderung, der ich jedoch mit dementsprechenden Respekt entgegnet bin. Schaut Euch die Bilder an und Ihr werdet sehen was ich meine.
Nun leider sollte es nicht so reibungslos weitergehen. Da ich ja schon in der Vergangenheit nicht gerade viel Glueck mit meinen Boards hatte, sollte sich das auch nicht aendern. Frueh um 6 bin ich dann bei einem der recht schnell brechenden Spots in See gestrochen. Northpoint nennt er sich und ist bei Gracetown. Dieser Spot hat BigWavePotential und ist im Winter wohl einer der krassesten in der Region. Barrells von 5-10 Sekunden Laenge sind wohl keine Seltenheit. OK, nun muss ich noch Lange nicht von so was traeumen und weiss das ich noch bei Weitem nicht genuegend Koennen besitzte um solche Spots voll zu fahren. Da jedoch alle anderen voellig ueberlaufen waren und ich einfach nur paddeln wollte, bin ich eben da reingegeangen (ausserdem war es nicht mehr ganz so gross). Nach dem Absprung vom einem Felsen ins Wasser bin ich ins Lineup gepaddelt und habe auch gleich eine kleinere 2 m Welle abbekommen, konnte diese aber nicht ausfahren, da ich voellig ueberrascht war. Dann konnte ich miterleben, wieso dieser Spot so beruehmt ist. Die Typen im Wasser sind diese wunderbaren jedoch recht schnellbrechenden Wellen mit einer Leichtigkeit alsauch Haerte gefahren, dass mir die Spucke wegblieb. Ich hing dann einfach nur am Rande der TakeOFFzone rum und habe zugeschaut und versucht ein paar kleinere Wellen abzugreifen. Hat alles nicht so gut funktioniert, bis dann ploetzlich an meiner vermeintlich sicheren Position eine groessere Welle rein kam, natuerlich bereits mit einem highspeed Surfer drin und ich in der ImpactZone nur noch hoffe konnte drunter durchtauchen zu koennen. Es hat mich hin und her gebeutelt und als ich endlich wieder die Oberflaeche erreichte, an meiner Leach zog, musste ich feststellen das meine Nose der Wucht der Welle nicht standgehalten und ab war! Na toll! Mit aller Kraft und Eile bin ich dann so schnell es ging in Richtung Land gepaddelt, wo ich zum Glueck mein fehlendes Stueck Brett am Rief einsammeln konnte. Um 8:00 Uhr morgens hiess es dann also schon Feierabend. Da dies nicht das erste Problem mit meinem Brett ist und ich mittlerweile recht versiert in der Reparatur von Brettern bin, hab ich mich einfach locker gemacht. Ich meine es nuetzt ja nix sich staendig ueber solche Dinge aufzuregen und sich somit den Tag zu versauen. Ausserdem war es mein Ersatzbrett, welches ich recht guenstig erworben hatte. Ich hab dann erstmal Fruehstueck gemacht und bin danach bei kleinerem Swell an einen seichteren Spot gefahren. Was lernen wir daraus? Immer Brett festhalten und tief tauchen!Anmerkung: Ich bin zwar mittlerweile ganz gut im reparieren von Boards aber das uebersteigt natuerlich meine Faehigkeiten. So was muss ein Shaper machen und der will dann $150 dafuer haben. Es sollte also nicht zu oft passieren.

Das Wandern ist des Muellers Lust...

Der Herr Mueller hat also Spaß am Wandern. Nun heiße ich nicht Mueller, aber ich dachte mir: „Was dem Herrn Mueller Spaß macht, sollte doch auch mir Lust und Freude bereiten!“ Ich hatte es ja bereits erwähnt, dass ich sehr gerne mal den Cape2Cape track laufen würde. Letzten Montag war’s dann soweit. Der Plan stand: 145 km entlang der Küste SuedWestAustraliens und alles in 7 Tagen.
Roman war so nett und hat mich an den Anfang des Tracks gefahren und eine Nacht mit bei ihm im Auto pennen lassen. Mein Auto konnte ich bei Caro und Dave sicher parken, was sehr beruhigend war. Also konnte ich schoen frueh morgens starten. Gegen 7 in der Frueh bin ich dann aufgebrochen. Da der Cape2Cape eigentlich direkt von einem Leuchtturm zum Naechsten geht, dorthin aber keine richtige Verkehrsanbindung besteht, startete ich in Dunsborough mit dem MeelupTrail zum ersten Leuchtturm, also 13,5 km mehr als „nur“ die 135 km des Capet2Cape. Vorbereitet war ich wie ein Weltmeister, mein Rucksack wog dementsprechend um die 23 kg+!!! Viel zu schwer, werden die sagen, die sich mit wandern ein bissl auskennen. Aber ich wollte/konnte mir nicht das allerbeste Equipment leisten, sodass manche Dinge dann eben etwas schwerer waren. Ausserdem muss man, wenn man alleine wandert, eben alles selber tragen, was sich bei 2 Mann verteilen laesst (Zelt, Kochgeschirrr, Zahnpasta...). Da ich mich ja zur Zeit eh fit wie ein Turnschuh fuehle, dachte ich mir, dass wird schon!Tag 1 ging ganz gut los. Bei leichter Bewoelkung, war der Morgen schoen frisch und ich kam recht gut voran. Gleich auf den ersten Metern wurde mir, neben meinem schweren Rucksack, eine andere Unannehmlichkeit bewusst: Die Fliegen! Diese f%#*ing Fliegen! Wie man ja schon auf KettesBlog lesen konnte sind diese Biester eine echte Plage. Sie gehen immer auf Mann und wollen in deine Augen, Mund, Nase, Ohren- überall hin bzw. überall rein! Wie gesagt, ich war gut vorbereitet, also zueckte ich mein Fliegennetz und zog mir dieses ueber den Kopf. Dieses Problem war geloest, allerdings zu Lasten meiner Sicht. Da ja hier Hochsommer ist, wurde es dann auch allmaehlich recht warm bis heiss. Trotz Fliegen, Hitze und sauschwerem Rucksack habe ich an meinerm ersten Tag mit 24,5 km, mehr geschafft als geplant!Tag2 - Ruecken, Huefte, Beine und Fuesse schmerzen. Dieser Tag war ein Kampf, obwohl alles so gut begann. Da ich an Tag 1 bis zu 2 km an den Spot gekommen war, wo ich die ganze Zeit ueber mit Roman und einigen Englaender campiere, gab es Kaffe zum Fruehstueck und einen netten Plausch bevor’s richtig weiterging. Eine weitere Schwierigkeit auf diesem Track sind die vielen Straende und allgemein sehr sandigen Abschnitte. Wer schon mal auf Sand gelaufen ist (wahrscheinlich jeder, wa?!) weiss wie schnell und einfach man da vorwaets kommt! Das Problem hatte Herr Mueller wahrscheinlich nicht. Die Aussichten auf Landschaft und Natur waren jedoch spektakulaer. Ich habe wie schon am ersten Tag Delfine beobachten koennen und auch eine recht grosse Schlange gesehen. Obwohl ich bereits 5:30 Uhr aufgestanden bin und erst 17:30 Uhr mein Camp erreichte, habe ich an diesem Tag lediglich 23,0 km zurueckgelegt. Aber wie bereits erwaehnt ueber viele Straende und einen Umweg ueber eine riesen Duene, von 3,0 km. Ich war fix und fertig als ich ankam und auf den letzten 4 km habe ich sehr sehr oft ans aufgeben gedacht und mir gesagt, na ja dann bleibst du halt 1-2 Tage auf dem Campground (allein, es war keiner weiter da) und geniesst die Stille und Einsamkeit und laufst dann zurueck bzw. in den naechsten Ort. Ich habe mich gefragt: „Warum machst du dass eigentlich?“ oder „Wie kann Herr Mueller soviel Spass beim Wandern haben?!“ Die Antwort auf Frage eins ist: Ich mache es der Challenge/Herausforderung wegen und der Einsamkeit/Abgeschiedenheit wegen. Ich wollte mal fuer 7 Tage keinen, fast keinen Kontakt zu anderen Leuten haben, um mich so mal mur auf mich selbst konzentrieren zu koennen. Also dachte ich mir auf den letzten Kilometern, Scheiss auf die Challenage, du musst hier keinem was beweisen und such dir einfach einen schoenen abgelegenen Platz und campiere da fuer ein paar Tage. Jedoch schon bei der Zubereitung meines Abendbrots, es gab CousCous mit Tomatenmark und Salami, bekam ich irgendwie wieder Lust, zu sehen wie weit ich es wohl schaffe. Nach dem lecker Abendbrot stand fuer mich fest ich laufe dann halt ohne konkretes Tagesziel los und schaue mal wie’s so geht.Tag3 – unverhofft kommt oft. 5:00 Uhr aufstehen, Wunden praeparieren, Zelt einpacken und los bevor die Sonne ballert. Ich kam gut voran, sehr gut sogar. Fruehstueck gab’s direkt an einem Surfspot, nach 7 km Fussmarsch. Es war echt super den Surfern zuzusehen und nebenbei gemuetlich mein Muesli zu schluerfen. Gegen 11:00 Uhr war ich dann auch schon in Gracetown angekommen, ein Ort mit einem kleinen Laden, wo ich mir schon vorher ueberlegt hatte mir etwas Gutes zu tun. Ich habe mich zu ersten Mal geduscht und mir dann ein SpinatFetaPie mit Bier und Eis zum Mittag gegoennt! Hochmotiviert habe ich dann meine schweren Wanderschuhe ausgezogen und Sandalen angezogen. Der naechste Abschnitt sah naemlich 5 km Strand vor! Es ging super und am Ende des Tages hatte die groesste Etappe bis dato geschafft. 27,5 km und davon 10 km in Sandalen. Ich war stolz und recht sicher das ich den Track nun auf jeden Fall schaffe, da die naechsten Etappen mit um die 20 km recht schaffbar waren. Mein Zelt schlug ich direkt an einem weissen Sandstrand auf. Dann die uebliche Prozedur: Zelt aufbauen, Wunden verarzten (hatte nur eine Blase, aber noch Schnitte im Fuss vom RiffSurfen), Essen machen und Sonnenuntergang schauen!
Tag4 – Was nun? Auf diesen Tag habe ich mich schon gefreut. Erstens da ich nur ca. 21 km laufen wollte und zweitens war ich das erste mal in der Naehe des Strandes und damit der ganzen Surfspots von Margaret River. Wie schon am Vortag ging’s ganz gut los. Um Acht hatte ich schon einige Kilometer hinter mir und wollte nur schnell etwas Proviant kaufen und mich via SMS bei Trish melden. Als ich das Telfon in Prevelly anschaltete, hatte ich auch prompt 3 Nachrichten drauf. Eine von Trishi, eine von Roman und eine von einer Jobagentur! In meiner Abwesenheit waren Sophi und Nick, ein englisches Paar, so nett mich bei 2 Jobagenturen in MargaretRiver mit einzuschreiben. Es handelte sich um die Down to Earth Jobagency, welche als Dienstleister fuer die vineyards der Region taetig ist. Ich sollte mich eben an meinem 4. Tag bei denen im Buero um 10:00 Uhr melden, denn Sie haetten wohl recht bald Arbeit fuer mich. Was nun? Nachdem es dann doch so gut lief und mir der Rest der Strecke nicht mehr so schwer erschien, sollte ich nun auf die Challenge verzichten? Ich koennte ja auch anrufen, denen erklaeren was ich gerade mache und dann naechste Woche bei denen vorbeischauen? All das ging mir durch den Kopf. Da es hier aber um die typischen Backpackerjobs geht, wo denen egal ist, wer gerade einen Track laeuft und ich diese Gelegenheit Geld zu verdienen nicht verpassen wollte, entschied ich mich aufzuhoeren. Es war nicht sehr einfach - am Ende aber auch nicht so schwer. Ich habe mich in ein Cafe mit Blick auf SurfersPoint (Margaret Rivers bekanntester Surfspot) gesetzt, mir einen Kaffee und ein teueres vegetarisches Fruehstueck bestellt. Als mir dann noch ein Englaender anbot mich in die Stadt zu fahren, erschien mir alles wie Schicksal und ich hoffte auf eine Chance meine Reisekasse aufzubessern. Nach hin und her in MargaretRiver und 3 km Fussmarsch durch die Stadt, hatte ich es tatsaechlich recht puenktlich um 10:05 Uhr geschafft! Wenn man bedenkt, dass ich die SMS um 8:30 Uhr gelesen habe, ich jedoch 9 km entfernt an der Kueste war und keine Ahnung hatte wo das Buero von denen ist, dann war das schon eine Leistung! Nun war ich also verschwitzt in voller Wandersmontur im Buero von Down2Earth angelangt. Dort musste ich nur schnell meine genauen Daten hinterlassen und schon hiess es das ich morgen anfangen kann. Als ich dann noch Sophi und Nick dort getroffen habe und Nick mit mir morgen zum vineyard sollte, war alles cool. Ich war mir zu diesem Zeitpunkt sicher die richtige Entscheidung getroffen zu haben.Wie das Leben manchmal so spielt...am gleichen Tag habe ich noch mein Auto bei Caro und Dave abgeholt, habe mich mit allen Dudes in Yallingup getroffen und bin mit denen auch noch in den Sonnenuntergang gesurft! Dann wurde mir berichtet das am Wochenende nach fast 2 Wochen Flatness wieder Swell angesagt ist und es mal wieder richtig zu Sache gehen wird. Im Wasser fuehle ich mich dann eben doch viel wohler wie beim Wandern auf Land! Es war im nachhinein die richtige Entscheidung, obwohl bis Dienstag keine weitere Arbeit anliegt und auch danach nichts konkret ist, aber ich denke ich habe ein paar schoene wie auch schwere Tage erlebt und kann wenn ich will den Track immer noch zu Ende laufen.