
Am Samstag dem 27ten Februar war es soweit: das erste Mal in meinem Leben hatte ich das Glueck eine Welle zu surfen, welche mich in Ihren Tunnel eintauchen lies und ich auch wieder raufahren konnte! Dieser Moment war ca. 2 Sekunden lang und eines der absoluten Hightlights, so far. Schlussendlich ist die Essenz des Surfens, diesen Moment zu erleben und jeder Surfer hat dieses Ziel und einmal erlebt, bleibt das Verlangen nach mehr. Fuer mich war die ganze Sache total ueberraschend und deshalb umso beeindruckender. Wie fast jeden morgen hiess es um 5 Uhr austehen, Bett machen, schnell was essen und ab zum vineyard fahren. Dort schnell die Trauben pfluecken und dann war schon wieder gegen 9.30 Uhr Feierabend. An diesem Tag durften Nick und Sam noch in einem anderen vineyard fuer Stundenlohn arbeiten, worauf ich anfangs neidisch war. Das sollte ich aber aendern. Also sind Sophi und ich zu SurfersPoint (Margaret Rivers Mainbreak) gefahren. Es war immer noch ordentlich Swell vom Vortag vorhanden, um die 6 foot (2 Meter) und manche Sets sogar groesser. Ausserdem bliess ein leichter offshore Wind, also perfekte Bedingungen. Da SurfersPoint schon recht crowded war und der Break nebenan, SouthSides (auch Suicides genannt) besser aussah, gings ruck zuck ins Wasser. Das Erste was ich sah, war ein Surfer welcher direkt vor mir gebarrelt wurde. Nach ein paar Minuten im Lineup war klar, hier geht heute einiges. Jedoch war die Stimmung sehr sehr angespannt und jeder wollte die beste Welle haben. Los gings fuer mich mit einigen Problemen. Gleich zu Anfang sass ich zu weit inside (da wo die meisten Wellen anfangen zu brechen - die grossen jedoch durchrollen) und bekamm auch erstmal ein ordentliches Set (3-5 Wellen) auf die Muetze. Soll heissen viel Paddeln, Luft anhalten und versuchen unter den Wellen durch zu tauchen. An einem Punkt waren die Wellen so powerfull das es mich ans Riff gespuellt hat und ich ganz schoen weit zurueck paddeln musste. Aber kein Problem, ich bin ja fit und das alles traegt dazu bei. Zurueck im Lineup habe ich ein paar kleinere Wellen abbekommen und auch einige groessere. Bei einer der groessten habe ich jedoch einen Fehler begangen und die „Vorfahrt“ nicht beachtet, man nennt das „drop in“. Regel: Der Surfer der naeher an der Stelle sitzt, an welcher die Welle bricht, hat Vorfahrt.

Kurze Anmerkung fuer meine Ma: mach dir bitte keine Sorgen! Es klingt alles viel gefaehrlicher als es ist und ich bin mir sicher, dass die Autofahrt auf Arbeit jeden Tag ein groesseres Risiko darstellt. Ich bin auch nie allein unterwegs, habe mittlerweile ein gutes Stueck Erfahrung in diesen Gewaessern und bin fit wie ein Trunschuh.
